Raumentwicklung und Digitalisierung

Freitag, 01.07.2022
Digitalisierung ist raumwirksam und verändert auch die Raumplanung. Richtig eingesetzt bietet die digitale Transformation mehr Chancen als Risiken. Dies ist eine der Erkenntnisse des Jahreskongresses von EspaceSuisse, an dem sich die Schweizer Raumplanungswelt in Solothurn traf.
Hier manifestiert sich die Digitalisierung im physischen Raum: ein Rechenzentrum in der Industriezone von Münchenstein BL. (Foto: Florian Inneman, EspaceSuisse)

Spätestens im Einstiegsreferat von Dr. Stephan Sigrist, Leiter des Think Tanks W.I.R.E, wurde den rund 200 Anwesenden klar: Die nächste Phase der Digitalisierung wird auch die Raumnutzung verändern: So wirkt sich unser Mobilitätsverhalten – Stichwort Homeoffice oder automatisierte Fahrzeuge – auf die künftigen Bedürfnisse bei der Infrastruktur aus. Entscheidend ist die Frage, wie die Digitalisierung genutzt werden kann, um eine nachhaltige Landschafts-, Raum- und Verkehrsentwicklung zu unterstützen. Eine eindrückliche und vielversprechende Antwort kam dabei aus Genf. Im Rahmen des Projektes Smart Geneva wird Digitalisierung zurückhaltend und verantwortungsvoll eingesetzt – nämlich, nicht überall, weil es möglich ist, sondern nur dort, wo es sinnvoll ist. Auch Benjamin Meyer vom Amt für Raumentwicklung des Kantons Zürich unterstrich dies: «Entscheidend sind nicht die technologischen Möglichkeiten, sondern der Zweck der vorliegenden Aufgabe.»

Digitale Tools bieten zudem Chancen bei der Mitwirkung und vermitteln den Einwohnerinnen und Einwohnern mittels Visualisierungen einen besseren Eindruck, wie sich eine Gemeinde in Zukunft entwickeln könnte. Klar ist: Die Digitalisierung wird Raumplanerinnen und Raumplaner auch in Zukunft beschäftigen. Richtig eingesetzt kann sie viel zu einer nachhaltigen Raumentwicklung beitragen.

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